Kompetenzzentrum Pharmakologie

Die Kombination von fünf oder mehr Medikamenten wird Polypharmazie genannt. Polypharmazie erhöht das Risiko für potentiell bedrohliche Nebenwirkungen. Eine fachkundige pharmakologische Abklärung kann Risiken reduzieren und Alternativen aufzeigen.

Die moderne Medizin richtet sich nach den Leitlinien der Fachgesellschaften. Diese empfehlen medikamentöse Therapien nach einzelnen Krankheitsbildern. Liegen bei einem Patienten oder einer Patientin mehrere Krankheiten vor, kann es zu Polypharmazie kommen (manchmal auch als Multimedikation oder Polymedikation bezeichnet).

Bei Polypharmazie steigt das Risiko für potentiell bedrohliche Wechsel- und Nebenwirkungen deutlich an. Wie Statistiken zeigen, erhöht sich dieses Risiko insbesondere bei chronisch kranken Menschen und Menschen mit mehreren Erkrankungen (Multimorbidität).

Die Herausforderung für ÄrztInnen und PatientInnen besteht bezüglich Polypharmazie darin, dass Wechsel- und Nebenwirkungen von Medikamenten häufig erst spät oder überhaupt nicht als solche erkannt werden. Patienten und Patientinnen reagieren individuell auf unterschiedliche Wirkstoffe. Besonders brisant: ca. 6,5 % aller Krankenhauseinweisungen erfolgen aufgrund von unerwünschten Arzneimittelwirkungen.

Eine gute Behandlungsstrategie kann daher Lebensqualität und Sicherheit geben. Mindestens ein Drittel aller unerwünschten Nebenwirkungen wäre vermeidbar. Dabei gilt es aber zu beachten, Medikamente nicht einfach ohne ärztliche Rücksprache abzusetzen. Um eine bestmögliche Lebensqualität bei mehreren Krankheitsbildern und unter medikamentöser Therapie zu erreichen, ist vielmehr eine ausgewogene und individuelle Nutzen-Risiko-Bewertung der Behandlung durchzuführen, inklusive Priorisierung von Behandlungszielen und der entsprechenden Massnahmen zur Erreichung dieser Ziele.

Um den Risiken der Polypharmazie vorzubeugen, sollten Sie daher Ihre Medikation regelmässig von Ihrem Hausarzt überprüfen lassen und mögliche Nebenwirkungen mit ihm besprechen. Je komplexer die Medikation und die vorliegenden Krankheitsbilder sind, desto anspruchsvoller kann die individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung werden. In diesem Fall kann ein Klinischer Pharmakologe helfen, Klarheit zu finden. Denn das Fachgebiet der Klinischen Pharmakologie beschäftigt sich genau damit: den komplexen medikamentösen Therapien und ihren individuellen Wechsel- und Nebenwirkungen. Eine pharmakogenetische Analyse kann dabei möglicherweise zusätzlich individuelle Informationen liefern.

Das Pinmed Kompetenzzentrum für Klinische Pharmakologie bietet einen Beratungsdienst rund um die Fragestellungen oder Problemen im Zusammenhang mit der medikamentösen Therapie von Patientinnen und Patienten an. Wir beantworten spezifische Fragestellungen bezüglich der individuellen Medikation. Dazu zählen unter anderem Interaktionen, Dosisanpassungen, zum Beispiel bei Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, unerwünschte

Arzneimittelwirkungen oder die Abklärung des Arzneistoffmetabolismus. Des Weiteren unterstützen wir bei der Beurteilung der Therapieadhärenz, der Pharmakotherapie während der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei speziellen Patientengruppen (Kleinkinder, geriatrische PatientInnen). In Zusammenarbeit mit der Firma Synlab® bieten wir auch eine pharmakogenetische Testung bei Polypharmazie-Patienten mit unerwünschten Nebenwirkungen an.

Gerne steht unser Team, Prof. Dr. med. Dr. pharm Stephan Krähenbühl und Dr. med. Dr. sc. nat. Ali Reza Salili, Fachärzte für Klinische Pharmakologie & Toxikologie, Kardiologie und Allgemeine Innere Medizin, für die konsiliarische Beratung und Personalisierung der medikamentösen Therapien zur Verfügung.

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Das Pinmed Kompetenzzentrum für Klinische Pharmakologie bietet einen Beratungsdienst rund um die Fragestellungen oder Problemen im Zusammenhang mit der medikamentösen Therapie von Patientinnen und Patienten an. Wir beantworten spezifische Fragestellungen bezüglich der individuellen Medikation.
Dazu zählen unter anderem Interaktionen, Dosisanpassungen, zum Beispiel bei Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen oder die Abklärung des Arzneistoffmetabolismus. Des Weiteren unterstützen wir bei der Beurteilung der Therapieadhärenz, der Pharmakotherapie während der Schwangerschaft und Stillzeit oder bei speziellen Patientengruppen (Kleinkinder, geriatrische PatientInnen). In Zusammenarbeit mit der Firma Synlab® bieten wir auch eine pharmakogenetische Testung bei Polypharmazie-Patienten mit unerwünschten Nebenwirkungen an.

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